Hat ein Gründach eine isolierende Wirkung?
Ja. Es ist jedoch wichtig, genau anzugeben, um welche Dämmstoffe es sich handelt. Wir listen sie unten für Sie auf.
Isolierungsgrad einer Dachbegrünung im Sommer
Die Elemente, aus denen die Konstruktion Ihres Gründachs besteht, haben vor allem eine wärmeregulierende Wirkung.
Das merkt man am besten im Sommer. Bei herkömmlichen Dächern kann es große Unterschiede bei den Innentemperaturen geben. Im Sommer heizt sich ein Gebäude auf, weil ein graues Dach die Wärme der Sonne absorbiert. Ein Bitumendach kann mehr als 70 °C heiß werden. Das hat zur Folge, dass es im Inneren des Gebäudes sehr heiß werden kann, vor allem wenn das Dach nicht gut isoliert ist.
Bei der Verwendung einer Dachbegrünung wird das direkte Sonnenlicht von der Vegetation reflektiert, anstatt absorbiert zu werden. Außerdem verdunstet die in der Vegetation enthaltene Feuchtigkeit und sorgt so für zusätzliche Kühlung. Ein Gründach erreicht daher eine Höchsttemperatur von 43°C. Je dicker die Substratschicht des Gründachsystems ist, desto mehr Wärme wird blockiert. Dadurch wird die Temperatur im Inneren des Gebäudes insgesamt niedriger gehalten. Wenn eine Klimaanlage vorhanden ist, muss sie daher nicht so stark arbeiten, was wiederum Energiekosten spart.
Isoliert Dachbegrünung im Winter?
Im Winter ist die wärmeregulierende Wirkung eines Sedumdaches geringer als im Sommer, da das Gründach Feuchtigkeit speichert. Bei Gründächern mit Gräsern oder Kräutern ist der Beitrag zum Wärmewiderstand dank der dickeren Substratschicht jedoch wieder höher. In diesem Fall können Sie auch im Winter Heizkosten einsparen.
Schalldämmung: mehr Umgebungsruhe innen und außen
Neben der wärmeregulierende Wirkung hat ein Gründach auch eine schalldämmende Wirkung. Die Kombination aus Substrat, Pflanzen und der eingebetteten Luft im Gründachsystem führt zu einer guten Schalldämmung. Schallwellen werden aufgefangen und reflektiert. Das Substrat blockiert niedrigere Schallwellen, während die Pflanzen höhere Frequenzen blockieren. Denken Sie an den Lärm von Flugzeugen und Verkehr, aber auch an starken Regen und Hagelschlag. Ein Dachbegrünung sorgt für mehr Ruhe in Ihrem Büro und eine angenehmere Umgebung in städtischen Gebieten.
Begrünte Dächer reduzieren auch die Schallreflexion um 3 dB und dämmen den Schall um bis zu 8 dB. Diese Verringerung mag nicht viel erscheinen, aber für das menschliche Ohr bedeutet eine Geräuschreduzierung von 10 dB eine Verringerung um 50 %. Die Schalldämmung hängt von der Dicke des Gründachaufbaus ab. Substrat und Bepflanzung spielen eine wichtige Rolle für den Grad der Schalldämmung. Je dicker das Substrat und die Bepflanzung sind, desto besser ist die Schalldämmung. Dunnett & Kingsbury führten 2004 eine Untersuchung am Frankfurter Flughafen durch. Hier wurde nach der Verlegung eines 10 cm dicken Gründachs eine Lärmreduzierung von 5 dB gemessen.
Niedrigere Umgebungstemperatur: Verringerung des Wärmeinseleffekts
Nicht nur im Büro oder zu Hause profitieren Sie von der hitzeregulierenden Wirkung Ihrer Dachbegrünung. Im Sommer ist die Temperatur in Städten etwa 5-7⁰C höher als auf dem Land. Das liegt daran, dass die Gebäude und Straßen in einer Stadt Wärme aufnehmen und wieder abgeben. Dieses Phänomen wird als "Urban Heat Island"-Effekt bezeichnet. Grünflächen reflektieren die Wärme weitgehend und sorgen so für eine niedrigere Umgebungstemperatur. Lesen Sie hier mehr darüber.